Vom Winde verweht war die Erste vergangenen Sonntag in Erligheim. Anders als der sehr erfolgreiche Film waren die Aktionen der Grünen allerdings eher nicht erfolgreich bis traurig. Sinnbildlich für das Spiel war, dass die gefährlichste Iptinger Szene ein Zufallsprodukt darstellt, bei der die Kapriolen des Windes maßgeblich beteiligt waren.

Michael Knödl setzte in der 8. Spielminute einen Eckball direkt an den Pfosten des Erligheimer Gehäuses. Der zunächst ausgeglichene Beginn wurde durch den Führungstreffer für die Gastgeber in der 26. Minute unterbrochen. Ein mit dem Wind getretener Eckball wurde immer länger, am zweiten Pfosten stand nur ein Stürmer der Gastgeber und der musste nur noch einnicken. In der Folgezeit wirkten die Iptinger plötzlich planlos und verunsichert. Dies, in Kombination mit dem „Kartoffelacker-Zustand“ des Rasens, sorgte für ein von nun an sehr zerfahrenes Spiel mit etlichen Fehlpässen. Klar war, dass das Match über den Kampf entschieden werden würde. Den wollten jedoch zu wenig Iptinger annehmen und so kamen die deutlichen Chancen nur auf Seiten der Erligheimer zustande. In der 56. Minute parierte Alexander Ulm den Lupfer eines Gästestürmers, der alleine vor ihm aufgetaucht war. Zwei Minuten später schöpften die Iptinger Anhänger nochmals Hoffnung. Nach einer sehenswert flüssigen Kombination über Manuel Rivoir und Matthias Knapp gelangte das Leder zu Benjamin Rapp, doch bei seinem Abschluss fehlte leider etwas Druck hinter der Pille, um den ersehnten Ausgleich zu erzielen. In der 69. Minute hatten die Grünen Glück als der Abschluss eines Erligheimers aus halbrechter Position am langen Pfosten vorbeitrudelte. Wenige Sekunden danach kam Matthias Knapp nach einer Freistoßvariante im Sechzehner der Gastgeber zum Abschluss, der Ball sprang einem Verteidiger an die Hand, doch der Schiedsrichter wollte dies, im Gegensatz zum Spiel vor einer Woche gegen Nussdorf, nicht ahnden. Für den Endstand der Partie sorgten dann ihrerseits die Erligheimer in der 76. Minute. Die Grünen konnten einen Zweikampf an der Grundlinie nicht gewinnen, ein Spieler der Gastgeber kam zum Flanken und wie schon im ersten Durchgang lauerte am langen Pfosten ein Gästestürmer mutterseelenallein, der sich in Form des zweiten Treffers bedankte. Im Zuge der jüngsten Leistungen sollte manch einer in den kommenden Tagen auf die Eier verzichten und über die Ostertage lieber seine Form suchen.

 

Auch das Spiel der Zweiten war alles andere als ansehnlich, doch der Einsatzwille war hier deutlich zu erkennen. Da dieser allein jedoch noch nicht für Tore sorgt und die Gastgeber auch drei Punkte wollten, ereignete sich im ersten Durchgang keine wirklich nennenswerte Torraumszene. Dass diese 45 Minuten aber dennoch sehr kurzweilig waren, dafür sorgte die junge Unparteiische, die mit abenteuerlichen Entscheidungen immer wieder für ratlose Gesichter sorgte. Da sie dies allerdings äußerst gleichmäßig auf beiden Seiten tat, waren im Endeffekt sogar die größten Motzer in den grünen Trikots „zufrieden“. Direkt nach dem Seitenwechsel wurde Marco Euchenhofer zum ersten Mal geprüft. Nachdem einem Iptinger Verteidiger der Ball zuvor über den Fuß gesprungen war, parierte der Schlussmann souverän. In der 50. Minute scheiterte Benjamin Ulm mit einem stark getretenen Freistoß am Torhüter der Gastgeber. Nur fünf Minuten später bewiesen die Erligheimer, dass auch sie mit dem ruhenden Ball umgehen können. Ein nahezu perfekt geschossener Freistoß mit Kurs auf den rechten Winkel zwang Marco Euchenhofer zu einer Glanzparade. In der 70. Minute konnte jedoch auch die bestechende Form des SVI-Keepers nichts mehr gegen den Rückstand ausrichten. Nach einem Luftloch eines Iptingers waren zwei Erligheimer durch und spielten den Angriff erfolgreich zu Ende. Für sieben Minuten glaubten auf und neben dem Feld nicht mehr viele an ein erfolgreiches Ende dieses Spiels. Dann verwandelte „Ikke Hüftgold“ einen Freistoß aus 16 Metern in sehenswert schlitzohriger Manier und Iptingen war wieder im psychologischen Vorteil. Diesen konnten die Grünen in der 84. Minute nutzen und das Spiel vollends drehen. Stefan Bach schlug eine Ecke flach in den Sechzehner, Andreas Gerhard verlängerte und Marian Bichler schob den Ball zum Siegtreffer in die Maschen der Gastgeber. Damit mutiert Tim Rapp zum Erligheim-Experten-Co-Co-Coach, denn mit dem Erfolg der Zweiten konnte er bereits den zweiten Sieg im zweiten Spiel in Erligheim erzielen.

 

Die nächsten Gegner der Iptinger Mannschaften sind die Teams aus Enzweihingen. Beide sind in den jeweiligen Tabellen besser platziert und von daher wären sechs Punkte wieder einmal äußerst wichtig!

 

Der SV Iptingen spielte mit folgender Aufstellung:

Alexander Ulm – Jurek Kaufmann, Christoph Glashauser, Thorsten Dertinger (46. Sebastian Straßer), Julian Krauth (75. Marco Keller) – Matthias Gille, Manuel Rivoir – Benjamin Rapp, Michael Knödl (80. Marco Kastner), Matthias Knapp – Sascha Burger
Ersatz: Marco Euchenhofer

 

Der SV Iptingen II spielte mit folgender Aufstellung:

Marco Euchenhofer – Steffen Huß, Andreas Gerhard, René Micol, Sebastian Rapp (86. Patrick Diaz) – Lukas Braun, Heiko Knödl – Benjamin Ulm (83. Kai Kaufmann), Raphael Geiger, Stefan Bach – Marian Bichler (87. Max Kurfiss)

 

Sonntag, 12.04.2015                    13.15 Uhr          TSV Enzweihingen II          -          SV Iptingen II

                                                          15.00 Uhr          TSV Enzweihingen             -          SV Iptingen

Sonntag, 19.04.2015                    13.15 Uhr          SV Iptingen II                        -          VfR Sersheim II
                                                          15.00 Uhr          SV Iptingen                           -          VfR Sersheim